Für Anja Wicker vom MTV Stuttgart begann der Weltcup mit einer Überraschung. Sie qualifizierte sich dank eines starken Zielsprints im Halbfinale für das Finale, das vor 3500 Zuschauern am Dresdner Königsufer stattfand. „Vor so einer Kulisse starten zu können ist ein Traum“, sagte Wicker, die im Finale sechste wurde.
Für die weiteren Wettkämpfe ging es dann nach Altenberg. Wegen Schneemangels wurden dort lediglich zwei Biathlon-Sprints ausgetragen, die geplanten Rennen der Mittel- und Langstrecke abgesagt. Für die 28-jährige Stuttgarterin lief es gleich beim ersten Sprint gut. Am Schießstand blieb sie fehlerfrei und auf der Strecke war Wicker erstaunlich flott unterwegs. So gelang es ihr, dank des guten Schießens, die starken russischen Athletinnen und selbst eine der läuferisch überragenden US-Amerikanerinnen hinter sich zu lassen. Nur Kendall Gretsch (USA) war trotz eines Schießfehlers nicht zu schlagen. Mit diesem zweiten Platz im Rücken konnte Wicker am nächsten Tag wiederum alle Scheiben abräumen und in der Loipe ging es sogar noch besser als am Vortag. Nachdem die Konkurrentinnen um die vorderen Plätze am Schießstand erneut nicht fehlerfrei blieben, war der Weg frei für den ersten Weltcupsieg der Saison. „Ich bin natürlich sehr froh darüber, dass die Organisatoren alles dafür getan haben, diesen Weltcup trotz der schlechten Bedingungen, durchführen zu können. Dafür möchte ich allen Beteiligten ein riesiges Lob aussprechen. Nach zwei schwierigen Jahren ist es unglaublich schön, wieder konkurrenzfähig zu sein“ sagte Wicker, die in zwei Wochen zum nächsten Heimweltcup ins bayerische Finsterau aufbrechen wird. An diese Strecken hat sie sehr gute Erinnerungen, nachdem sie dort 2017 den Weltmeistertitel im Biathlon über die Langstrecke gewonnen hat. Der Saisonhöhepunkt folgt im März im schwedischen Östersund. Dort werden die Biathlon-Weltmeisterschaften 2020 ausgetragen.
Neueste Kommentare